
Der irische Red Bull Junior McLaughlin gewinnt beide Rennen der Formula Winter Series am vergangenen Sonntag. Kabir Anurag holte sich seinen ersten Sieg des Jahres in Rennen 1 am Samstag. In der Meisterschaft baute Gabriel Gomez seinen Vorsprung weiter aus, während Maxim Rehm seinen dritten Podestplatz der Saison feiern konnte.
In den drei Collective Tests am Donnerstag fuhren Leo Robinson, Maksimilian Popov und Fionn McLaughlin die schnellsten Zeiten. Am Freitag holten sich in den drei Sitzungen dann Bart Harrison, Thomas Bearman und Artem Severiukhin die besten Zeiten. Im ersten Qualifying am Samstagmorgen holte sich Gabriel Gomez die Pole Positionen für Rennen 1 und 2. Für das dritte Rennen sicherte sich Kabir Anurag die Pole Position in Qualifying 2.
Gabriel Gomez behielt zu Beginn des ersten Rennens die Führung von der Pole-Position aus, obwohl er in Kurve 1 einklemmte wurde. Hinter ihm und Anurag kämpften die aus der zweiten Reihe gestarteten Bart Harrison und Maxim Rehm um den dritten Platz und kollidierten in Kurve 5, wobei sie sich einen gebrochenen Frontflügel bzw. einen Reifenschaden hinten links zuzogen.
Zu Beginn der zweiten Runde gelang es Anurag an Gomez vorbeizuziehen und die Führung zu übernehmen. Selbst nachdem er überholt worden war, konnte Gomez dicht hinter Anurag bleiben, wobei der Abstand bis zur Mitte des Rennens bei etwa einer halben Sekunde blieb. In der Schlussphase hatte Anurag jedoch das Tempo im Griff und fuhr eine schnellste Runde, die um eine halbe Sekunde schneller war als alles, was Gomez tun konnte, und der Abstand wuchs bis zur Zielflagge auf über drei Sekunden an. Gomez konnte seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 54 Punkte ausbauen, nachdem sein erster Verfolger Leo Robinson, der sich als Siebter qualifiziert hatte, in der ersten Kurve des Rennens seinen Frontflügel verlor und schliesslich ausschied.
Hitech's Red Bull Junior McLaughlin holte seinen zweiten Podiumsplatz als Dritter in dieser Saison, nachdem er Maximilian Popov in Schach halten konnte. Der Van Amersfoort Racing-Pilot musste sich spät gegen Andrija Kostić wehren. Der US Racing Fahrer wurde in der Haarnadelkurve von Turn 16 weit auf das Gras gedrückt. Bearman konnte den Vorteil kurzzeitig nutzen, um auf der Start-Ziel-Geraden vorbei zu gehen, aber Kostić kämpfte sich zurück und kam als Fünfter ins Ziel. Sechster wurde Thomas Bearman vor Enea Frey und Artem Severiukhin. Nina Gademan wurde Neunte vor dem Polen Aleksander Ruta auf Platz zehn.
Der Norweger Marcus Saeter beendete sein erstes Einsitzer-Rennen mit AKM Motorsport auf dem 12. Platz, der letztjährige Ginetta-Junior bereitet sich auf eine italienische Formel-4-Kampagne mit Van Amersfoort Racing vor. Einen Platz dahinter landete Rafaela Ferreira, die an diesem Wochenende bei Campos Racing die bei Red Bull unter Vertrag stehende F1 Academy-Pilotin Alisha Palmowski ersetzt.
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Gabriel Gomez startete Rennen 2 von der Pole-Position, konnte sich aber kaum von den Pfützen in seiner Startbox lösen. Sein Teamkollege Maxim Rehm, der von Platz drei aus ins Rennen ging, setzte sich mit einem perfekten Start an die Spitze. Die drei Erstplatzierten, komplettiert durch Kabir Anurag, flogen von der Strecke, als sie sich zum ersten Mal mit Renngeschwindigkeit den Kurven näherten und schnitten auch die Kurven im Bergabteil der Runde. Anurag fuhr am Ende der Gegengeraden innen an Rehm vorbei, doch Rehm konnte sich vor der nächsten Kurve wieder absetzen. 1,4 Sekunden trennten das Trio am Ende der ersten Runde. Weitere 1,2 Sekunden zurück lag McLaughlin, der aber bald der schnellste Fahrer auf der Strecke sein sollte.
In der zweiten Runde gelang Anurag ein erneuter Überholversuch gegen Gomez, während weiter hinten Hitech-Pilot Leo Robinson die Angriffe von Van Amersfoort Racing-Pilot Maximilian Popov abwehren konnte und den sechsten Platz behauptete. Popov wartete seine Zeit ab und schlüpfte stattdessen in Runde drei in Kurve eins vorbei, als die ersten Drei begannen sich abzusetzen, aber immer wieder von der Strecke abkamen, weil sie um Grip kämpften. Rehm konnte in der dritten Runde kurz an Anurag vorbeiziehen. Doch nun war Gomez wieder mit von der Partie und versuchte am Ende der Gegengeraden beim Anbremsen aussen an den beiden Führenden vorbeizugehen. Am Ausgang der Haarnadelkurve hatte er den nötigen Schwung um Platz zwei zu übernehmen. McLaughlin lag immer noch etwas zurück, obwohl er eine neue schnellste Runde gefahren war.
Am Ende der vierten Runde gab es eine vierköpfige Spitzengruppe. McLaughlin ging in der Haarnadelkurve innen an Rehm vorbei auf Platz drei und Anurag fuhr die schnellste Runde an der Spitze. In der nächsten Runde übernahm McLaughlin den zweiten Platz von Gomez und hatte dann 2,7 Sekunden auf Anurag gut zu machen. Der Vorsprung des Fahrers aus Singapur begann zu schrumpfen und in Runde acht verkürzte McLaughlin den Rückstand auf Anurag um zwei Sekunden. Er jagte ihn die Gegengerade hinunter. In der neunten Runde fuhren sie mehrere Kurven lang Seite an Seite, bevor McLaughlin die Führung übernahm.
Er hatte dann das Tempo um sich vorerst abzusetzen, aber das Safety Car wurde eingesetzt, nachdem Mathilda Paatz die VAR-Fahrerin Payton Westcott gerammt hatte und dessen Auto geborgen werden musste. Damit blieb nur noch Zeit für eine weitere Rennrunde, bei der McLaughlin entkam und seinen zweiten Sieg der Saison sicherte.Anurag hielt den zweiten Platz und Rehm ging kurz an Gomez vorbei auf den dritten Platz, bevor er durch ein cleveres Switchback-Manöver wieder vom Brasilianer überholt wurde und als Vierter ins Ziel kam. Nach einer Fünf-Sekunden-Strafe fiel der Deutsche im offiziellen Ergebnis auf Platz sieben zurück. Der vierte Platz ging damit an Popov vor Bart Harrison und Leo Robinson. Achter wurde Thomas Bearman vor Dante Vinci und Nina Gademan.
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Nach dem Sieg von McLaughlin im zweiten Rennen war die Strecke inzwischen so weit abgetrocknet, dass der Grossteil des Feldes für das dritte Rennen wieder auf Slick-Reifen unterwegs war. Simon Schranz (20. Platz) war der einzige Fahrer, der auf Regenreifen aus der Startaufstellung fuhr, während das Jenzer Motorsport-Duo Bart Harrison und Artem Severiukhin, die als Siebter bzw. Elfter starten sollten, sich beide am Ende der Einführungsrunde für einen Boxenstopp entschieden.
Maxim Rehm gelang der schnellste Start und er übernahm die Führung vom fünften Startplatz aus, obwohl er auf dem Randstein in Kurve 1 ausrutschte und McLaughlin, der als Dritter gestartet war, innen durchrutschte. Während sie einen Grossteil der ersten Runde Seite an Seite kämpften und dabei die gesamte Strecke und noch viel mehr nutzten, kletterte Schranz bis zum Ende der ersten Runde auf den fünften Platz und rückte innerhalb weniger Kurven der zweiten Runde auf den zweiten Platz vor, bevor er die Führung von Rehm kurz vor dem Erreichen der Gegengerade übernahm. In der nächsten Runde drehte sich Schranz in Kurve 1, wodurch er auf den vierten Platz zurückfiel und hinter den ebenfalls auf nasser Fahrbahn fahrenden Harrison zurückfiel, doch beide zogen im weiteren Verlauf der Runde wieder an McLaughlin und Rehm vorbei an die Spitze des Feldes.
Zur Halbzeit des Rennens hatte McLaughlin, der nun vor Rehm lag und die Slick- Fahrer wieder anführte, 25 Sekunden Rückstand auf die Führung. Doch als die Strecke sich weiter abtrocknete, fuhr er die schnellste Runde und machte sich auf die Verfolgung der Führenden. Neun Minuten vor Schluss ging er an Schranz vorbei auf den zweiten Platz, hatte aber noch 10 Sekunden auf Bart Harrison gutzumachen. Das gelang ihm innerhalb von drei Minuten und er übernahm die Führung und fuhr ungefährdete dem nächsten Sieg entgegen.
Rehm fuhr in der letzten Runde die schnellste Runde des Rennens, als er nur 1,782 Sekunden hinter McLaughlin ins Ziel kam und trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Frühstarts den zweiten Platz belegte. Der Meisterschaftsführende Gabriel Gomez wurde mit großem Abstand Dritter vor Maximilian Popov und Kabir Anurag, während Bart Harrison seine Regenreifen schonte und Sechster wurde. Platz sieben ging an Enea Frey vor Simon Schranz, Artem Severiukhin und Sebastian Bach. Titelanwärter Leo Robinson wechselte in der Anfangsphase auf Regenreifen und landete als 11. ausserhalb der Punkteränge.
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In der Meisterschaft geht der Brasilianer Gabriel Gomez mit einem komfortablen Vorsprung von 68 Punkten auf Fionn McLaughlin in das Saisonfinale am nächsten Wochenende. Insgesamt gibt es in den letzten drei Rennen in Barcelona noch 84 Punkte zu holen. Bester Deutscher ist nach wie vor Maxim Rehm auf dem sechsten Platz mit einem Rückstand von 36 Punkten auf die Top drei. Alle Resultate der Collective Tests, Qualifying und Rennen findest du hier.
Fotos: Daniel Bürgin / Gedlich Racing
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