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Während Kean Nakamura-Berta nach acht Podestplätzen endlich seinen ersten Sieg feierte, verpasste es Emanuele Olivieri die Meisterschaft frühzeitig zu entscheiden. Alex Powell holte sich mit dem Sieg in Rennen 3 seinen dritten Sieg in diesem Jahr.
In den drei Trainingssitzungen am Freitag fuhren Kean Nakamura-Berta im ersten, Adam Al Azhari im zweiten und Alex Powell im offiziellen Training die schnellste Zeit. Am Samstagmorgen ging es dann im Qualifying um die Startpositionen für die beiden Hauptrennen. Während sich Emanuele Olivieri die Pole Position für das erste Rennen vor Štolcermanis holte, setzte sich sein R-ace GP Teamkollege Powell im zweiten Qualifying vor dem Letten durch und sicherte sich Startplatz eins für das dritte und letzte Rennen.
Beim Start zum ersten Rennen wurde Olivieri von Tomass Štolcermanis, der besser wegkam als der Italiener, überholt. Dennoch wurde der Start des R-ace GP Fahrer von der Rennleitung als möglicherweise vor dem Erlöschen der Startampel erfolgt vermerkt. Kean Nakamura-Berta ging noch vor der ersten Kurve an Olivieris Teamkollegen Alex Powell vorbei auf den dritten Platz, während Oleksandr Bondarev das Yas Heat Racing Fahrzeug von Adam Al Azhari überholte und auf den fünften Platz vorstosste. Auf der Gegengeraden fuhr Štolcermanis einen aggressiven Schlenker, der es Olivieri ermöglichte, wieder vorbeizuziehen. Štolcermanis bremste in der letzten Schikane spät, um einen Gegenangriff zu starten, fuhr aber zu tief in die Kurve und Nakamura-Berta zog ebenfalls an ihm vorbei.
Olivieri setzte sich in der Folge immer weiter von Nakamura-Berta ab und gewann das 16-Runden-Rennen mit 2,836 Sekunden Vorsprung. Aufgrund seines zu frühen Starts erhielt er im Nachhinein jedoch eine 10-Sekunden-Strafe und fiel im offiziellen Ergebnis auf den dritten Platz zurück. Powell überholte Štolcermanis in der zweiten Runde in der Hotelsektion, und die ersten Vier setzten sich danach ab. Bondarev fiel noch vor Ende der ersten Runde hinter Al Azhari und Salim Hanna zurück. Der Yas Heat Racing und Mumbai Falcons Fahrer tauschten in der zweiten Runde die Plätze, weil Al Azhari beim Anbremsen in die Haarnadelkurve blockierte. Doch Al Azhari holte sich den Platz wieder zurück und hielt Hanna mehrere Runden lang auf Distanz.
Irgendwann brach seine Verteidigung und in der zweiten Hälfte des Rennens setzte sich Hanna ab und zog davon. In der 11. Runde kam es erneut zu einem Kampf zwischen Al Azhari und Bondarev, der in der Haarnadelkurve am Emirati vorbeizog. Al Azhari versuchte, in der ersten Kurve wieder vorbeizukommen, und tauchte dann in der letzten Schikane auf Bondarevs Innenseite ab, blieb aber hängen und fiel auch noch hinter Zhenrui Chi zurück.
Nach der Strafe für Olivieri erbte Kean Nakamura-Berta seinen langersehnten ersten Sieg des Jahres vor Powell und Olivieri. Vierter wurde Štolcermanis vor Hanna und Bondarev. Zhenrui Chi kam als Siebter vor Adam Al Azhari, Reno Francot und Yuhao Fu ins Ziel.
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Am Sonntagmorgen ging Yuhao Fu von der Pole Position in das zweite Rennen mit umgekehrter Startreihenfolge der besten zehn aus Rennen 1. Er verteidigte den ersten Platz am Start gegen Reno Francot. In der letzten Schickane der ersten Runde zog der Niederländer schliesslich an Fu vorbei und übernahm die Führung. Dahinter herrschte Chaos: Alexander Savinkov verlor seinen Frontflügel und musste an die Box, Oleksandr Bondarev geriet in Schwierigkeiten und der Tabellenführer Emanuele Olivieri schied in der zweiten Runde mit einem Problem am Heck seines Autos an der Box aus. Adam Al Azhari musste ebenfalls die Box ansteuern. Kean Nakamura-Berta, Oliveris Hauptkonkurrent um den Titel, lag auf dem sechsten Platz bis er seinen Frontflügel beschädigte und an die Box kam.
Fu hatte ebenfalls einen Abwärtstrend zu verzeichnen, der jedoch nicht plötzlich einsetzte. Er erhielt eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen Übertretung der Track Limits, was bedeutete, dass es fast unmöglich war den zweiten Platz zu halten. In der sechsten Runde gelang Salim Hanna in Kurve 16 ein beeindruckendes Überholmanöver gegen Fu. Der nächste war Alex Powell, der in der vierten Runde in der Schikane an Zhenrui Chi vorbeigezogen war, und Fu in der siebten Runde attackierte. Am Ausgang der Haarnadelkurve kam er an Fu vorbei und fuhr dann auf der Innenseite in die Schikane, wo er seinen Angriff abschloss.
In der 11. Runde war Chi am Heck von Fu dran, der sich verteidigen musste. Das rief August Raber und Sebastian Wheldon auf den Plan, sodass ein Viererzug entstand, bis sich Chi in Kurve 16 von Runde 14 verbremste und von der Strecke abkam. Er kam wieder auf die Piste, ohne einen Platz zu verlieren und musste hart kämpfen, um Raber ein paar Kurven später hinter sich zu halten.Das ermöglichte es Fu sich abzusetzen. Wheldon setzte sich zu Beginn von Runde 15 an die Innenseite der beiden vorausfahrenden Fahrer, zog sich aber in Kurve eins zurück. Raber blieb dran und überholte Chi, doch nun war Fu ausser Reichweite. Nach der Bestrafung fiel er auf den achten Platz zurück, wovon auch Arjun Chheda profitierte. Tomass Štolcermanis lag in der zweiten Runde noch auf Platz vier, fiel dann aber weit zurück und musste eine Aufholjagd starten. Der Fahrer der Mumbai Falcons kämpfte sich wieder bis auf Platz 10 vor, als er in der letzten Schikane der letzten Runde an Emily Cotty von R-ace GP vorbeizog.
An der Spitze gewann Reno Francot das Rennen vor Salim Hanna und Alex Powell. August Raber beendete das Rennen als Vierter vor Zhenrui Chi, Yuhao Fu und Martin Molnár. Sebastian Wheldon kam auf dem achten Platz vor Arjun Chheda und Tomass Štolcermanis ins Ziel.
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Im letzten Rennen des Wochenendes startete Tomass Štolcermanis aus der ersten Reihe neben Powell auf der Pole Position. Der Lette erwischte den besseren Start und setzte sich auf der Innenseite an die Spitze. Powell versuchte auf der Aussenseite zu bleiben, die dann in Kurve drei zur Innenseite wurde, wo er wieder in Führung ging.
Powell baute in den ersten Runden eine kleine Lücke zu Štolcermanis und Oliveri auf, bevor das Safety Car sie in Runde fünf wieder zusammenführte, da Tameem Hassiba auf der Formel-1-Boxengeraden ausgeschieden war. Olivieri hatte zuvor Štolcermanis in den Runden zwei und drei attackiert und war in der vierten Runde auf der Gegengeraden aussen an ihm dran. Als sie sich der letzten Schikane näherten, bremste Štolcermanis zu spät und Olivieri wurde von der Strecke gedrängt. Er setzte sich an die Spitze, ließ aber Štolcermanis in der fünften Runde vor der ersten Kurve wieder vorbei. Dort blockierten seine Reifen und er geriet unter Druck von Nakamura-Berta.
Powell führte das Feld in Runde acht wieder auf Renntempo und schlängelte sich in Richtung Kurve eins. Olivieri versuchte sich auf der Aussenseite von Štolcermanis neben ihn zu setzen, sodass die beiden nebeneinander in die letzte Schikane fuhren. Štolcermanis rutschte beim Eingang auf die Boxengerade etwas weg und Olivieri überquerte die Start-Ziel-Linie mit 0,001 Sekunden Vorsprung. Nichtsdestotrotz verteidigte sich Štolcermanis in Kurve eins und blieb auf dem zweiten Platz. Obwohl die beiden über mehrere Runden im Zweikampf waren, kamen sie wieder näher an Powell ran.
Mercedes Junior Alex Powell gewann am Ende mit einem Vorsprung von nur 0,368 Sekunden auf Stolcermanis, der damit zumindest rechnerisch im Titelkampf blieb. Olivieri lag 0,715 Sekunden zurück auf Platz drei und baute seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf Nakamura-Berta aus, der als Vierter ins Ziel kam. Fünfter wurde der Kolumbianer Salim Hanna vor den Prema Fahrer Bondarev und Wheldon. Die besten zehn wurden komplettiert durch Reno Francot, Tiago Rodrigues und Adam Al Azhari.
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Die Meisterschaft ist somit noch nicht entschieden. Emanuele Olivieri führt die Gesamtwertung nach wie vor mit einem komfortablen Vorsprung von 48 Punkten auf Kean Nakamura-Berta an. Auch Alex Powell hat mich einem Rückstand von 62 Punkten noch mathematische Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft. Die Ergebnisse von Training, Qualifying und Rennen der vierten Runden in Abu Dhabi findet ihr hier. Die letzten Rennen der Saison finden vom 26. bis 28. Februar auf dem Lusail International Circuit in Katar statt.
Fotos: Top Speed China / F4 Middle East Championship
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